Letzten Dienstag um 11:25 machten wir (die Klasse 3b) uns auf den Weg zum Oberen Torturm. Dort bekamen wir nämlich eine Führung von unserem Mitschüler Clemens Liebing.
Clemens hat im letzten Jahr mit seinen Geschwistern beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilgenommen und daraus haben sie eine tolle Ausstellung mit Führung und Quiz für Kinder und Erwachsene vorbereitet.
Es ging los in der Pulverkammer, die auch als Gefängnis genutzt wurde und ziemlich unheimlich war. Danach sind wir die einzelnen Stockwerke und ziemlich viele Treppen hochgestiegen. Clemens hat uns auf jeder Etage interessante Geschichten über den Torturm und die Menschen erzählt, die früher hier gelebt haben und den Turm für verschiedene Zwecke genutzt haben.
Erzählt wurde uns von Michel, Leonhard, Ludwig und Friedrich (den verschiedenen Torwächtern), Resi (einem Flüchtlingskind, das beinahe vom Turm gestürzt wäre) und Willi (einem Jungen der Hitlerjugend), die zu verschiedenen Zeiten im Oberen Torturm gelebt haben. Die Torwächter wurden statt mit Geld mit Holz bezahlt.
Der Obere Torturm war Teil der Stadtmauer, die die Stadt bis 1833 beschützt hat vor Angriffen. Erbaut wurde er im Jahr 1555.
Auch Resi hat nach dem Krieg mit ihrer ganzen Familie im Turm gelebt, das waren dann 7 Personen auf einer Etage und da war so wenig Platz, dass sie zu viert in einem Bett schlafen mussten. Für ihre Arbeit auf dem Feld bekam sie als Lohn nur ein Brot dünn mit Marmelade bestrichen – mehr nicht.
Während der Schäferlauftage wurde der Obere Torturm auch als Arrestzelle genutzt, zum Beispiel wurde Jakob dort für eine Nacht eingesperrt – wahrscheinlich, weil er zu viel getrunken hatte.
Der Obere Torturm wurde von 2000 bis 2007 saniert und es dürfen immer nur höchstens 30 Personen rein.
Am Ende -als wir endlich ganz oben angekommen waren (es sind übrigens 101 Stufen) konnten wir noch den Ausblick über ganz Markgröningen genießen.
Das war eine spannende und tolle Führung, die uns allen viel Spaß gemacht hat.
Danke an Clemens, der das so super hinbekommen hat mit und für uns und Danke auch an Meike und Gregor, die die Ausstellung mit erarbeitet haben.
Die LHS-Reporterin Jael und der LHS-Reporter David, Klasse 3b